Granatapfel

Punica granatum

Pflanze

Der Granatapfel ist eine Kernfrucht und gehört zur Pflanzenfamilie der Weiderichgewächse, Gattung Punica. Die Frucht wächst auf immergrünen baumartigen Sträuchern, die zwischen 4 und 5 Metern hoch werden. Die Frucht ist apfelförmig mit robuster Schale und hat auch die Größe von Äpfeln. Das Innere der Frucht beherbergt hunderte dunkelrote Kerne mit einem süßlich-aromatischen bis leicht bitteren Geschmack. Die Pflanze liebt sonnige, warme und windgeschützte Standorte. Der Boden sollte durchlässig bis sandig und eher nährstoffarm sein. Es ist darauf zu achten, dass sich im Boden keine Staunässe bildet. Der Wasserbedarf ist mäßig, ansonsten ist die Pflanze recht robust und übersteht auch kurze Trockenperioden. Da die Pflanze keinen Frost verträgt, findet die Überwinterung am besten in einem frostfreien Gewächshaus oder Wintergarten bei Temperaturen unter 10 Grad statt.

Geschichte

Der Granatapfel stammt aus vermutlich West- bis Mittelasien, wo er schon vor 5.000 Jahren als Symbol für Fruchtbarkeit, ewige Jugend, Schönheit und Liebe galt. Im zweiten Jahrtausend vor Chr. wurde er nach China exportiert und dort kultiviert. Der Name leitet sich aus dem lateinischem Wort „punicus” für punisch als römische Bezeichnung für die Phönizier ab. Granatum kommt vom lateinischem Wort „granum” für Korn, Kern oder Samen. Im Zuge der spanischen Kolonialisierung gelangte der Granatapfel in die Karibik und nach Südamerika. Die Mauren brachten den Granatapfel im Mittelalter nach Spanien, von wo aus er nach Mitteleuropa weiter verbreitet wurde. Heute wird er vor allem im Mittelmeerraum und im Nahen Osten angebaut.

Inhaltsstoffe

Kalium, Eisen, Folsäure, Magnesium, Kupfer, Zink, Phosphor, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C und E.

Wirkung

Der Granatapfel zählt insbesondere durch den hohen Kaliumgehalt und die Spurenelemente Kupfer, Eisen und Zink zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Seine Heilwirkung verdankt er zum größten Teil den enthaltenen Elektrolyten Kalium und Magnesium, die die Herzfunktion stärken und die Durchblutung fördern. Insbesondere Bluthochdruck und Arteriosklerose werden günstig beeinflusst. Der hohe Gehalt an Kupfer fördert die Aufnahme von Eisen. Die im Fruchtfleisch enthaltenen Tannine haben eine adstringierende und entzündungshemmende Wirkung auf akute und chronische Krankheiten des gesamten Verdauungstrakts. Das enthaltene Vitamin C schützt in Kombination mit den enthaltenen Flavonoiden, Tanninen und Alkaloiden vor Krebserkrankungen und verlangsamt den Alterungsprozess. Die alkalisierenden und blutreinigenden Inhaltsstoffe helfen bei Stoffwechselstörungen wie Gicht, Harnsäureüberschuss und Übergewicht. Die Bitterstoffe im Fruchtfleisch haben eine wurmabtreibende Wirkung.

Zubereitung und Verwendung

Im allgemeinen werden die wohlschmeckenden Kerne frisch und roh verzehrt. Der aus halbierten Früchten ausgepresste Saft ist sehr erfrischend. Durch Einkochen des Granatapfelsafts mit Zucker erhält man Sirup, der länger haltbar ist. Man kann ihn mit Wasser verdünnt trinken oder für Mixgetränke und zum Verfeinern von Desserts verwenden. Die wurmabtreibende Wirkung ist ausschließlich im bitteren Fruchtfleisch enthalten.

Tipp: zum Herauslösen der Kerne klopft man mit einem Kochlöffel von außen auf die halbierten Früchte. Um Verfärbungen an Kleidung und Haut zu vermeiden, am besten Handschuhe und Schürze anziehen. Alternativ können die Kerne von geviertelten Granatäpfeln in einer Wasserschale mit einem Teelöffel ausgelöst werden.

Marion Fabijenna