Grünkohl

Brassica oleracea convar. acephala var. sabellica

Pflanze

Grünkohl ist eine zweijährige Kohlsorte und gehört zur Familie der Kreuzblütler. Da Grünkohl bevorzugt bei niedrigen Temperaturen geerntet wird, zählt er zu den Wintergemüsen. Leichter Frost bewirkt eine Umwandlung von Stärke in Zucker, weshalb die Ernte bevorzugt nach dem ersten Frost erfolgt. Durch späteres Einfrieren des bereits geernteten Gemüses kann der Geschmack ebenfalls beeinflusst werden. Die robuste Pflanze bildet stabile Stämme aus und erreicht Wuchshöhen von bis zu 150 cm. Die dunkelgrünen, krausen Blätter wachsen kreisförmig und werden am besten von außen nach innen geerntet. Die Pflanze liebt sonnige Standorte und einen gut gedüngten und feuchten Lehmboden mit etwas Kalkzugabe. Grünkohl benötigt regelmäßige Düngung und reichliche Bewässerung. Für gute Ergebnisse sollte zwischen den Pflanzen ein Abstand von jeweils 40 cm zu allen Seiten eingehalten werden. Der Geschmack ist je nach Erntezeitpunkt und Frostdauer leicht bitter bis würzig-süßlich.

Geschichte

Kohl stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und war schon in der Antike von Römern und Griechen als Nahrungs- und Heilmittel beliebt. Grünkohl wurde bereits bei den alten Griechen um 400 v. Chr. als krausblättriger Blattkohl beschrieben. Die bei den alten Römern als „sabellinischer Kohl“ bezeichnete Kohlart gilt als der Vorläufer der heutigen Erscheinungsform. Im Mittelalter war Grünkohl wegen seiner Winterhärte ein beliebtes Gemüse in mitteleuropäischen Gärten. Die heutige Erscheinungsform mit dunkelgrünen, krausen Blättern wurde erstmalig im 16. Jahrhundert in Büchern abgebildet. Geschätzt wurde Grünkohl nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung und der Stärkung des Immunsystems.

Inhaltsstoffe

Folsäure, Kalium, Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Kupfer, Mangan, Niacin (Vitamin B3), Zink, Vitamine B1, B2, B6, C, E, K und Provitamin A

Wirkung

Grünkohl enthält mit den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Folsäure und Kalium viele Inhaltsstoffe, die die Funktion des Herzens und des Nervensystems unterstützen. Wie alle Kohlsorten enthält Grünkohl viel Kalium und wenig Natrium, was ihn zu einer gut geeigneten Nahrung bei Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) macht. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Der geringe Fettgehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung für Herzkranke und Übergewichtige. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Kalium, Eisen, Zink und Mangan – sind ebenfalls vorhanden. Die enthaltenen Flavonoide haben eine heilende Wirkung bei Entzündungen, Bluthochdruck und Thrombose. Das reichlich vorhandene Chlorophyll macht ihn zu einem besonders gesunden Gemüse. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Zubereitung und Verwendung

Der Geschmack von Grünkohl ist intensiver als bei anderen Kohlarten. Wegen des hohen Anteils an Zellulose sollte Grünkohl nur gegart verzehrt werden. Um das hitzeempfindliche Vitamin C zu erhalten, sollte Grünkohl nur kurz und schonend gegart werden. Frischer Grünkohl hat einen höheren Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen und ist Konserven vorzuziehen. Ein Verzehr als Rohkost oder Salat ist nicht zu empfehlen.

Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Grünkohl stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna