Spitzkohl

Brassica oleracea var. Capitata for. alba

Pflanze

Spitzkohl ist eine verwandte Sorte des Weißkohls und gehört zur Familie der Kreuzblütler. Der Name weist auf die spitz zulaufende Form hin. Er ist die erste Kohlsorte, die im Frühjahr geerntet werden kann, ist weniger fest als Weißkohl und hat zartere Blätter. Der Geschmack ist milder und die Garzeit kürzer als bei Weißkohl. Ansonsten unterscheidet sich der Anbau von Spitzkohl und Weißkohl kaum voneinander. Spitzkohl wurzelt in einer Tiefe von ca. 30 cm und bildet oberhalb der Erde einen hellgrünen, kegelförmigen Kopf mit größeren Deckblättern aus. Geerntet wird der gesamte Kopf knapp unterhalb des Strunks. Spitzkohl erreicht ein Gewicht von 1 bis 2 kg und sollte bald nach der Ernte verarbeitet werden. Die Pflanze liebt sonnige Standorte und einen gut vorbereiteten, feuchten und lehmigen Boden mit neutralem pH-Wert. Als Starkzehrer benötigt er eine regelmäßige Düngung. Für gute Ergebnisse sollte man einen Pflanzabstand von jeweils 40 cm einhalten.

Geschichte

Spitzkohl stammt von einer Wildkohlsorte ab, die vermutlich aus China stammt. In Europa war die Wildform ursprünglich an den Küsten Englands, Frankreichs und Deutschlands zu finden. Kohl wurde erstmals im Mittelalter als Nahrungsmittel für die arme Bevölkerung kultiviert. Vor 400 Jahren gelang es Mönchen, die Sortenvielfalt durch Züchtungen zu erweitern. Danach wurde Spitzkohl gerne in den heimischen Gemüsegärten am Haus angebaut. Der großflächige Anbau auf Feldern erfolgte ab dem 18. Jahrhundert.

Inhaltsstoffe

Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Niacin (Vitamin B3), Zink, Vitamine B1, B2, B6, C, E und Provitamin A

Wirkung

Spitzkohl enthält mit den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Folsäure und Kalium viele Inhaltsstoffe, die die Funktion des Herzens und des Nervensystems unterstützen. Wie alle Kohlsorten enthält Spitzkohl viel Kalium und wenig Natrium, was ihn zu einer gut geeigneten Nahrung bei Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) macht. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Der geringe Fettgehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung für Herzkranke und Übergewichtige. Durch den geringen Eiweißgehalt sollte er mit Getreide oder Hülsenfrüchten kombiniert werden. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Kalium, Eisen, Zink und Schwefel – sind ebenfalls vorhanden. Die enthaltenen Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffe machen ihn zu einem besonders gesunden Gemüse. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Zubereitung und Verwendung

Spitzkohl eignet sich aufgrund seiner zarten Blätter zur Verwendung roh als Salat, zum Einlegen als Sauerkraut und als kurz gegartes Gemüse. Um die hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe (Vitamin C und Schwefel) zu erhalten, sollte Spitzkohl nur wenige Minuten schonend in etwas Gemüsebrühe oder Sahne gegart werden. Frischer Spitzkohl hat einen zarten und leicht nussigen Geschmack und ist wegen seines höheren Gehalts an Vitamin C Konserven vorzuziehen. Ein Verzehr als Rohkost oder Salat ist daher zu empfehlen.

Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Spitzkohl stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna