Capsicum annuum
Pflanze
Paprika ist eine meist mehrjährige krautige Pflanze und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Pflanze gehört mit ihrer geringen Wurzeltiefe von ca. 20 Zentimetern zu den Flachwurzlern und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 120 Zentimetern. Nach der Blüte entwickeln sich zunächst grüne Früchte, die im reifen Zustand eine gelbe, orange oder rote Färbung annehmen. Je nach Sorte bildet die Pflanze längliche, runde oder blockförmige Früchte in unterschiedlicher Färbung und Größe und in verschiedenen Schärfegraden aus. Genutzt werden vor allem die Früchte, die auch als Schoten bezeichnet werden. Die Pflanze liebt warme, sonnige und windgeschützte Standorte und einen lockeren und nährstoffreichen Boden. Am besten gedeiht sie bei Temperaturen von 25 – 28 Grad. Auf ausreichende und regelmäßige Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Da die Pflanze keinen Frost verträgt, findet die Überwinterung am besten in einem geheizten Gewächshaus oder Wintergarten statt. Die reifen gelben, orangen und roten Sorten sind aromatischer und etwas bekömmlicher als die unreifen grünen Sorten.
Geschichte
Die Paprika stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde durch Christoph Kolumbus gegen Ende des 15. Jahrhunderts als Samen von dort mit nach Spanien gebracht. Da das mild-warme Klima in Spanien für den Anbau sehr gut geeignet war, wurde die Pflanze von dort aus rasch im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus bis nach Asien verbreitet. Ende des 18. Jahrhunderts gelangte die Paprika nach Ungarn, wo für gemäßigte Klimazonen geeignete Sorten gezüchtet wurden. In Deutschland wurde Paprika erst nach dem 2. Weltkrieg durch heimatvertriebene Osteuropäer bekannt. In den Handel gelangte Paprika erst in den Sechziger Jahren. Die Hauptanbaugebiete für Gemüsepaprika in Blockform sind neben Spanien, Marokko und Israel auch die Niederlande (Gewächshausware). In Ungarn, Rumänien und der Türkei werden eher hellgrüne Spitzpaprika kultiviert.
Inhaltsstoffe
Folsäure, Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalzium, Zink, Niacin, Vitamine B1, B2, B6, C, E und Provitamin A
Wirkung
Paprika wirkt mit dem hohen Gehalt an Provitamin A (Beta-Karotin) als Antioxidans, welches die Zellfunktion stärkt und vor allem Magen und Darm vor Krebserkrankungen schützt. Die enthaltenen Flavonoide stützen das Herz-/Kreislaufsystem und wirken entzündungshemmend. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Eisen – sind ebenfalls vorhanden. Der Verzehr von Paprika ist wegen des hohen Kaliumgehalts in Verbindung mit dem niedrigen Fett- und Natriumgehalt gut geeignet bei allen Herzerkrankungen. Roter Paprika enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und stärkt wirksam das Immunsystem. Der Bestandteil Capsaicin ist nicht nur für die Schärfe beim Geschmack verantwortlich, sondern wirkt auch appetitanregend und verdauungsfördernd. Die entzündungshemmenden und leicht abführenden Inhaltsstoffe machen sie zu einem geeigneten Nahrungsmittel bei Magenerkrankungen, Diabetes und Übergewicht. Durch den hohen Gehalt an Folsäure ist der Verzehr für schwangere und stillende Frauen sehr empfehlenswert.
Bei Magenbeschwerden empfiehlt es sich, Paprika entweder zu garen oder die schwer verdauliche Schale vor dem Verzehr zu entfernen. Dazu werden die Schoten im Backofen ein paar Minuten bei hoher Hitze überbacken, bis die Schale weich geworden ist. Danach lässt sie sich mit einem Messer leicht abziehen.
Zubereitung und Verwendung
Gemüsepaprika ist als rohes Gemüse, als Bestandteil von Salaten und auch als gekochtes Gemüse sehr schmackhaft. Roh verzehrt bleiben alle Wirkstoffe und insbesondere der hohe Vitamin C-Gehalt am besten erhalten. Garen sollte man sie daher nicht länger als 5-10 Minuten. Das Entfernen der Schale macht Paprikaschoten leichter bekömmlich.
Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Paprika stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.
Marion Fabijenna