Johannisbeere

Ribes

Pflanze

Die Johannisbeere ist eine mehrjährige, krautige Pflanze und gehört zur Pflanzenfamilie der Stachelbeergewächse, Gattung Johannisbeere. Die Frucht wächst an sommergrünen Sträuchern, die 1 bis 1,5 Meter hoch werden. Im Frühjahr treiben drei- bis fünffach gelappte Laubblätter und Dolden mit hellen unscheinbaren Blüten aus, aus denen sich später je nach Sorte rote, weiße oder schwarze Beeren entwickeln. Die Pflanze liebt sonnige bis halbschattige, warme und frostgeschützte Standorte. Der Boden sollte locker, tiefgründig und humusreich sein. Auf ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Der Boden sollte mehrmals jährlich mit Nährstoffen versorgt werden. Die Erntezeit heimischer Johannisbeeren ist von Mitte Juni bis Anfang August. Johannisbeeren sind wie alle Beeren druckempfindlich und verderben leicht, deshalb sollten sie möglichst schnell nach der Ernte verarbeitet oder verzehrt werden. Die Vermehrung erfolgt am besten über einjährige Steckhölzer, die nach dem Bewurzeln eingepflanzt werden. Der Geschmack ist je nach Sorte säuerlich bis süß und aromatisch bis würzig.

Geschichte

Die Wildform der Johannisbeere stammt vermutlich aus Europa und Mittelasien. In Europa ist die kleinfruchtige Johannisbeere erst seit dem Mittelalter als Nutzpflanze bekannt. Der Name weist auf den Gedenktag von Johannes dem Täufer hin und bezieht sich auf den Erntezeitpunkt ab Sommeranfang. Hildegard von Bingen empfahl die Pflanze als Mittel gegen Rheuma und für Auflagen bei Insektenstichen. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Johannisbeere als Heilpflanze in Klostergärten kultiviert. Die Blätter wurden als Mittel gegen Gicht und Rheuma eingesetzt; mit den Beeren wurde Skorbut behandelt. Durch Seefahrer gelangte die Johannisbeere im 18. Jahrhundert nach Amerika. Ab dem 19. Jahrhundert wurde vor allem die schwarze Johannisbeere zu Likör verarbeitet. Die Anbaugebiete sind in ganz Europa zu finden.

Inhaltsstoffe

Kalium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Phosphor, Zink, Kalzium, Zink, Selen, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C, E, K, Provitamin A und Fruchtzucker.

Wirkung

Johannisbeeren zählen insbesondere durch den hohen Kaliumgehalt und das Spurenelement Eisen zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Ihre antioxidative Wirkung verdanken sie zum größten Teil den enthaltenen Elektrolyten Kalium, Magnesium und Kalzium, die die Herzfunktion stärken und das Blut verflüssigen. Bluthochdruck, Thrombose, Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße werden günstig beeinflusst. Der Verzehr von Johannisbeeren hat auch positive Auswirkung auf Erkrankungen im Zusammenhang mit Harnsäureüberschuss wie z.B. Gicht, Arthritis und Nierensteine. Das enthaltene Vitamin C schützt in Kombination mit den enthaltenen Flavonoiden vor Krebserkrankungen, Herzinfarkten und Durchblutungsstörungen. Die enthaltenen Ballaststoffe wirken in Verbindung mit den Fruchtsäuren reinigend und leicht abführend, wodurch Verstopfung, Hämorrhoiden und Leberbeschwerden gelindert werden. Aus getrockneten und zerkleinerten Blättern lassen sich Tees zubereiten, die bei rheumatischen Beschwerden und Durchfall helfen.

Zubereitung und Verwendung

Frische Johannisbeeren kann man pur mit etwas Zucker genießen, zusammen mit anderen Früchten als Obstsalat verzehren und sie eignen sich auch hervorragend als Kuchenbelag, für Müslis, feine Desserts und Eisbecher. Sie lassen sich auch gut zusammen mit Joghurt, Quark, Pudding oder Grießbrei anrichten. Beliebt ist auch eine Zubereitung als Gelee, Konfitüre oder Kompott.

Tipp: frische Früchte ohne Zuckerzugabe eignen sich wegen des geringen Brennwerts und Natriumgehalts hervorragend als Zwischenmahlzeit.

Marion Fabijenna