Brokkoli

Brassica oleracea var. italica

Pflanze

Brokkoli ist eine mit dem Blumenkohl verwandte ein- oder zweijährige Kohlsorte und gehört zur Familie der Kreuzblütler. Je nach Anbauzeitpunkt unterscheidet man den Brokkoli in Sommer- und Wintersorten. Bei den schnell wachsenden Sommersorten reifen die ersten Pflanzen bereits nach sieben Wochen. Die langsam wachsenden Wintersorten reifen wegen der niedrigen Temperaturen mehrere Monate. Anders als bei Kohlsorten üblich, werden statt der Blätter die Knospen verzehrt, die in Röschen an Blütenstielen aus dem Hauptstamm wachsen. Brokkoli erreicht Wuchshöhen zwischen 60 und 100 Zentimetern. Der Erntezeitpunkt sollte vor dem Öffnen der Blüten liegen, da die gelblich verfärbten Blüten den besonderen Geschmack des Kohls beeinträchtigen. Insgesamt ist die Pflanze nicht nur zarter als Blumenkohl mit sehr druckempfindlichen Blütenständen, sondern auch anspruchsvoller beim Anbau. Die Pflanze liebt sonnige, windgeschützte Standorte und einen lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden mit alkalischem pH-Wert. Als Starkzehrer benötigt Brokkoli regelmäßige Düngung. Auf ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Die Vermehrung geschieht durch Samen. Der Geschmack ist je nach Sorte und Erntezeitpunkt mild-aromatisch bis würzig.

Geschichte

Brokkoli stammt in der Wildform ursprünglich aus Vorderasien, von wo aus er in den Mittelmeerraum gelangte. Schon in der Antike waren verschiedene Varietäten von Kohlgewächsen bekannt, aus denen die heutigen Kohlsorten wie Blumenkohl und Brokkoli gezüchtet wurden. In Mitteleuropa wurden verschiedene Kohlsorten zunächst in Klostergärten und später auch in Hausgärten als Nahrungsmittel angebaut. In der Neuzeit hatte der Blumenkohl den Brokkoli zunächst verdrängt. In Südeuropa hatte sich dagegen eher der Anbau von Brokkoli durchgesetzt. Mit Öffnung des europäischen Marktes in den 1970-er Jahren wurde Brokkoli verstärkt aus Italien importiert und erfreut sich heutzutage zunehmender Beliebtheit.

Inhaltsstoffe

Folsäure, Kalium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Zink, Kupfer, Mangan, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C, E und Provitamin A

Wirkung

Brokkoli enthält mit den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Folsäure und Kalium viele Inhaltsstoffe, die die Funktion des Herzens und des Nervensystems unterstützen. Wie alle Kohlsorten enthält Brokkoli viel Kalium und wenig Natrium, was ihn zu einer gut geeigneten Nahrung bei Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) macht. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt in Verbindung mit schwefelhaltigen sekundären Pflanzenstoffen vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Der geringe Fettgehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung für Herzkranke und Übergewichtige. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Kalium, Eisen, Magnesium, Zink und Mangan – sind ebenfalls vorhanden. Die enthaltenen Flavonoide haben eine heilende Wirkung bei Entzündungen, Bluthochdruck und Thrombose. Das reichlich vorhandene Chlorophyll macht ihn zu einem besonders gesunden Gemüse. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Zubereitung und Verwendung

Der Geschmack von Brokkoli ist milder als bei anderen Kohlarten und Brokkoli verursacht auch weniger Blähungen. Die jungen Triebe können roh verzehrt oder leicht gedünstet als Zutat in Salaten verwendet werden. Ansonsten sollte Brokkoli kurz und schonend gegart werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend zu erhalten. Brokkoli sollte kühl und dunkel nicht länger als 2 – 3 Tage gelagert werden, da er sich schnell gelblich verfärbt. Brokkoli ist als heimische Sommersorte hauptsächlich von Juni bis Oktober verfügbar.

Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Brokkoli stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna