Brombeere

Rubus fructicosus

Pflanze

Die Brombeere ist eine Beerenfrucht und gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse, Gattung Rubus. Brombeeren werden je nach sprachlicher Region auch als Dornbeere, Heckenbeere, Kratzbeere oder Schwarze Himbeere bezeichnet. Die dunkelvioletten bis tiefschwarzen Früchte wachsen an dornigen Halbsträuchern, die als Spreizklimmer zwischen 2 und 4 Meter hoch und zwischen 2 und 5 Meter breit wachsen. Brombeersträucher sind relativ schnellwachsend und bilden Gestrüpp aus. Sowohl Blätter als auch Stengel sind stachelig. Die Pflanze liebt sonnige oder halbschattige und windgeschützte Standorte und einen mittelschweren, durchlässigen, humusreichen Boden mit einem eher sauren pH-Wert. Der Boden sollte kalkarm, nicht zu nährstoffreich und stets leicht feucht sein. Auf ausreichende Bewässerung mit kalkfreiem Gießwasser ist zu achten. Trockenheit, Staunässe und Kalk werden nicht gut vertragen. Haupterntezeit in Mitteleuropa ist von August bis September. Die reifen Früchte sind saftig und schmecken fruchtig-süß bis würzig-herb.

Geschichte

Die Wildform der Brombeere ist dem Menschen schon seit dem Altertum bekannt und ist in Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika verbreitet. Wegen ihrer Stacheln wurde die Pflanze gerne als Grundstücksbegrenzung verwendet. Bei den alten Römern war sie als Heilpflanze zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden bekannt. Umschläge mit Brombeerblättern wurden zur Behandlung von Hauterkrankungen und Geschwüren eingesetzt. Gekaute Blätter halfen, das Zahnfleisch zu kräftigen und Pilzbefall im Mund und Verdauungstrakt zu bekämpfen. Hildegard von Bingen beschrieb die Heilwirkung der Brombeerblätter auf Zahnschmerzen, Geschwüre und Parasiten in ihren Werken. Im Mittelalter wurde die Brombeere zur Blutstillung und Blutreinigung verwendet. Auch zur Behandlung von Magenblutungen, blutigen Durchfällen und bei starker Menstruation war sie ein geschätztes Heilmittel. Durch Züchtung und Kreuzung verschiedener Früchte sind heutzutage ca. 2.000 Sorten bekannt. Die heimische Wildbrombeere ist kleiner und schmeckt intensiver als die größere Gartenbrombeere.

Inhaltsstoffe

Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Eisen, Zink, Phosphor, Flavonoide, Pektin, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C und E, Fruchtsäuren, Fruchtzucker und Provitamin A.

Wirkung

Brombeeren zählen insbesondere durch den hohen Kaliumgehalt und die Spurenelemente Eisen, Kupfer und Zink zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Ihre Heilwirkung verdankt sie zum größten Teil den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen Gerbsäure, Flavonoide und Triterpensäure, die eine adstringierende, antiseptische und gefäßschützende Wirkung haben. Durch die antiseptische und harntreibende Wirkung wird sie gerne zur Behandlung von Schleimhautentzündungen, Magen- und Darmbeschwerden, Sodbrennen und Harnwegsinfektionen eingesetzt. Frischer Brombeersaft ist bei Fieber, Entzündungen im Mund- und Rachenbreich, Mandelentzündungen und Heiserkeit sehr wirkungsvoll. Die enthaltenen Ballaststoffe und Fruchtsäuren regen die Verdauung an und senken den Cholesterinspiegel. Tee aus Brombeerblättern wirkt blutreinigend, blutstillend, harntreibend und schleimlösend. Im Gegensatz zur abführenden Wirkung frischer Früchte ist Tee aus Brombeerblättern hilfreich bei der Behandlung von Durchfallerkrankungen.

Zubereitung und Verwendung

Frische Brombeeren kann man pur genießen, zusammen mit anderen Früchten als Obstsalat verzehren und eignen sich auch hervorragend als Kuchenbelag, für Müslis, feine Desserts und Eisbecher. Beliebt ist auch eine Zubereitung als Kompott, Mus, Gelee, Konfitüre, Saft oder Sirup. Brombeerblätter kann man als Tee oder als Bestandteil von Teemischungen verwenden. Konservenobst ist wegen des hohen Zuckergehalts nicht zu empfehlen. Frische Früchte eignen sich wegen des geringen Brennwerts und Natriumgehalts hervorragend als Zwischenmahlzeit, wobei die abführende Wirkung zu beachten ist. Für eine Kur zur Behandlung von Verstopfung werden täglich ausschließlich ½ bis 1 Kilogramm frische Brombeeren mit ergänzender Flüssigkeit über einen Zeitraum von drei bis fünf aufeinander folgenden Tagen roh verzehrt.

Tipp: frische Brombeeren lassen sich nur kurze Zeit aufbewahren und sollten baldmöglichst verzehrt werden. Der hohe Vitamin C-Gehalt wird durch Lagern und Erhitzen rasch abgebaut.

Marion Fabijenna