Feige

Ficus carica

Pflanze

Die Echte Feige ist eine rosenartige Scheinfrucht und gehört zur Pflanzenfamilie der Maulbeergewächse, Gattung Feige. Die je nach Sorte grünen bis braunen oder dunkelvioletten, herzförmigen Scheinfrüchte wachsen an sommergrünen Sträuchern oder Bäumen, die je nach Klima 3 bis 10 Meter hoch werden. Der Feigenbaum hat eine hellgraue Rinde und bildet relativ große, gelappte Blätter aus. Die Pflanze liebt sonnige, geschützte Standorte und einen lehmigen, humusreichen Boden mit einem neutralen bis schwach sauren pH-Wert. Auf regelmäßige Nähstoffzufuhr und ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Die Scheinfrüchte können je nach Anbaugebiet 2 bis 3 mal pro Jahr geerntet werden. Haupterntezeit in Mitteleuropa ist im August und September. Bei der Kultivierung im mitteleuropäischen Freiland sind winterharte Sorten zu empfehlen. Die reifen Früchte enthalten wenig Saft und schmecken aromatisch-süß.

Geschichte

Die Feige ist dem Menschen schon seit dem Altertum bekannt und stammt ursprünglich aus Vorderasien. Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen im Mittelmeerraum und hatte auch in der Antike große Bedeutung für die Ernährung. Auch heutzutage werden Feigen hauptsächlich rund um das Mittelmeer angebaut. In den Erzeugerländern werden Feigen vor allem als frische Früchte verzehrt. In nördlichen Regionen sind auch getrocknete Feigen sehr beliebt.

Inhaltsstoffe

Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Folsäure, Phosphor, Zink, Kupfer, Mangan, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C, E, H (Biotin) und Provitamin A.

Wirkung

Die Feige zählt insbesondere durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Ihre Heilwirkung verdankt sie zum größten Teil dem enthaltenen Kalium- und Magnesiumgehalt, der das Herz-Kreislaufsystem schützt. Die Vitamine der B-Kalzium und Kalium stärken die Muskulatur und das Knochengerüst. Gruppe unterstützen die Funktion des Nervensystems. Das enthaltene Vitamin H (Biotin) sorgt für gesunde Haut, Haare und Nägel. Zahlreiche Ballaststoffe wirken sättigend und fördern die Verdauung. Frische oder in Milch aufgekochte getrocknete Feigen lindern alle Arten von Atemwegsinfektionen aufgrund von Erkältungskrankheiten. Eingeweichte Trockenfrüchte beruhigen den Verdauungstrakt und helfen bei Darmträgheit und Verstopfung. Feigen wirken harntreibend und helfen auch bei Blutarmut, Ermüdungszuständen und bei Erschöpfung.

Zubereitung und Verwendung

Frische Feigen kann man pur genießen, zusammen mit anderen Früchten als Obstsalat verzehren und eignen sich auch hervorragend für Müslis, feine Desserts, in Salaten und als Beilage zu Käseplatten. Beliebt ist auch eine Zubereitung als Kompott, Mus, Chutney, Feigensenf oder Marmelade. Trockenfrüchte sind monatelang haltbar und enthalten weniger Vitamin A und C, sind durch den höheren Zuckergehalt allerdings kalorienreicher. Frische Früchte eignen sich wegen des geringen Brennwerts und Natriumgehalts hervorragend als Zwischenmahlzeit, wobei die abführende Wirkung zu beachten ist. Für eine Kur zur Behandlung von Verstopfung werden täglich ausschließlich 10 – 20 frische Feigen mit ergänzender Flüssigkeit über einen Zeitraum von drei bis fünf aufeinander folgenden Tagen roh verzehrt.

Tipp: frische Feigen sollten nur im reifen Zustand gekauft oder geerntet werden, da sie kaum nachreifen. Wegen der geringen Lagerfähigkeit sollten sie baldmöglichst verzehrt oder verarbeitet werden. Der Vitamin C-Gehalt wird durch Lagern, Trocknen oder Erhitzen rasch abgebaut. Vor dem Verzehr ist der Stengelansatz zu entfernen. Die Schale kann mitgegessen werden.

Marion Fabijenna