Rhabarber

Rheum rhabarbarum

Pflanze

Rhabarber ist eine mehrjährige, krautige Pflanze und gehört zur Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse, Gattung Rhabarber. Bei Rhabarber handelt es sich um eine Gemüsepflanze, auch wenn er wie Obst verwendet wird. Aus dem fleischigen Rhizom treiben im Frühjahr kräftige, bogenförmige Stängel aus, die je nach Sorte rot, rot-grün oder grün sind. Am oberen Ende bildet die Pflanze runde bis herzförmige große Blätter mit deutlichen Rippen aus. Die opulenten hellrosa Blüten werden meist herausgebrochen, um den Ertrag zu steigern. Geerntet werden die Rhabarberstängel traditionell vor dem 24. Juni, da die Pflanze danach zu viel Oxalsäure bildet. Die Pflanzen wachsen als große Stauden mit bis zu zwei Metern Wuchshöhe und benötigen an ihrem Standort viel Platz. Die riesigen Blätter sehen zwar dekorativ aus, eigenen sich jedoch wegen des hohen Gehalts an Oxalsäure nur zum Kompostieren. Die Pflanze liebt sonnige bis halbschattige Standorte mit einem mittelschweren Boden mit Humusanteil. Als Starkzehrer benötigt er einen nährstoffreichen Boden und regelmäßige Düngung. Auf ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Ansonsten ist die Pflanze sehr robust und winterhart. Die Vermehrung erfolgt am besten über Stecklinge, die wie die Blüten – anstatt sie abzuschneiden -, besser mit einer leichten Drehung herausgebrochen werden. Der Geschmack ist je nach Sorte fruchtig-sauer bis herb-sauer.

Geschichte

Rhabarber stammt ursprünglich aus dem Himalaya. Er wurde vermutlich im 11. Jahrhundert nach China und Russland, wo er zunächst als Arzneipflanze genutzt wurde. Erst im 18. Jahrhundert gelangte der Rhabarber nach Mitteleuropa und wurde nach und nach auch zum Verzehr verwendet. Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begann die großflächige Kultivierung von Rhabarber in Deutschland. In Europa gilt Rhabarber als Gemüse, während er in den USA zu den Obstsorten zählt. Im 20. Jahrhundert gelang es durch neuere Züchtungen, den kräftig herb-sauren Geschmack deutlich zu verfeinern.

Inhaltsstoffe

Magnesium, Kalium, Eisen, Natrium, Phosphor, Jod, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Glykoside, Pektine, ätherische Öle, Vitamine C und K

Wirkung

Rhabarber zählt trotz seine hohen Gehalts an Fruchtsäuren insbesondere durch den hohen Magnesium- und Kaliumgehalt und das Spurenelement Eisen zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Ihre antioxidative Wirkung verdanken sie zum größten Teil den enthaltenen Elektrolyten Magnesium und Kalium, die die Herzfunktion stärken und das Blut verflüssigen. Bluthochdruck, Thrombose, Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße werden günstig beeinflusst. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend und entzündungshemmend auf die Schleimhäute im Mund, Magen und Darm. Das reichlich vorhandene Vitamin C schützt in Kombination mit den enthaltenen Flavonoiden und Anthocyaninen vor Krebserkrankungen, Herzinfarkten und Durchblutungsstörungen. Seine Ballaststoffe wirken in Verbindung mit den reichlich vorhandenen Fruchtsäuren reinigend und abführend, wodurch Verstopfung und Hämorrhoiden gelindert werden.

Vorsicht: Rhabarber muss vor dem Verzehr erhitzt bzw. gekocht werden, da die enthaltene Oxalsäure im Rohzustand giftig ist. Oxalsäure greift den Zahnschmelz an und sollte nicht zu oft und in größeren Mengen verzehrt werden.

Zubereitung und Verwendung

Verwendet werden die Stängel, Wurzeln und Blüten als Heilmittel oder als Nahrungsmittel, jedoch nicht die Blätter. Rhabarberstängel eignen sich wegen der enthaltene Oxalsäure nicht zum rohen Verzehr. Die Fäden der äußeren Hülle sollten vor dem Erhitzen mit einem Küchenmesser abgezogen werden. Rhabarber wird meistens mit Zucker aufgekocht und zu Kompott oder Mus verarbeitet. Beliebt ist auch eine Zubereitung als Saft; dafür wird die gekochte Masse durch ein möglichst feines Sieb gestrichen.

Tipp: vor dem Einfrieren sollte Rhabarberkompott am besten püriert werden.

Marion Fabijenna