Staudensellerie / Bleichsellerie

Apium graveolens var. dulce

Pflanze

Staudensellerie eine ein- bis mehrjährige krautige Pflanze und gehört zur Familie der Doldenblütler, Gattung Sellerie. Aus der spindelförmigen Wurzel treiben hörnchenartig gebogene, 2-3 cm dicke, gerippte Stängel mit einer Wuchshöhe von 30 bis 60 Zentimetern aus. Am oberen Ende der Stängel bildet die Pflanze Blattstiele mit aromatischen Blättern aus, deren Aussehen an Blattpetersilie erinnert. Haupterntezeit für Staudensellerie ist Oktober und November vor dem ersten Frost. Die Pflanze liebt sonnige, windgeschützte Standorte und einen nährstoffreichen, lehmigen Boden mit Kalkanteil. Staudensellerie benötigt reichliche Bewässerung und als Starkzehrer regelmäßige Düngung. Für etwas Meersalz im Gießwasser ist er sehr dankbar. Der Geschmack erinnert an Knollensellerie, ist jedoch milder, frischer und saftiger.

Geschichte

Die Wildform des Staudensellerie stammt vermutlich aus Vorderasien, wo er schon vor mehreren tausend Jahren als Nahrungsmittel geschätzt wurde. Von dort aus gelangte er in den Mittelmeerraum und wurde dort erstmalig kultiviert. Schon die alten Ägypter verwendeten Blätter und Blüten der Wildform als Heilpflanze und als Grabbeilage. Der Name Sellerie leitet sich vermutlich von der antiken Hafenstadt Selinunt auf Sizilien ab. Im frühen Mittelalter wurde Staudensellerie nach und nach als Heilpflanze bekannt. Der Anbau fand zunächst nur in Haus- und Klostergärten statt. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde Staudensellerie auch als Nahrungsmittel angebaut. Die Anbaugebiete für den europäischen Markt liegen vorwiegend in Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum.

Inhaltsstoffe

Kalium, Folsäure, Kalzium, Natrium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Niacin (Vitamin B3), Vitamine B1, B2, B6, C, E, wenig Provitamin A und Zink

Wirkung

Staudensellerie fördert die Ausscheidung von Harnsäure und Purinen und kann somit Gicht, Arthritis und Nierenerkrankungen günstig beeinflussen. Durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen hilft der Verzehr, überschüssige Säuren im Körper zu neutralisieren. Durch den hohen Kaliumgehalt wirkt er trotz seines relativ hohen Gehalts an Natrium blutdrucksenkend und harntreibend. Die Cholesterin senkende Wirkung macht ihn zu einem geeigneten Nahrungsmittel für Diabetiker. Ätherische Öle und Ballaststoffe beruhigen den Magen und fördern die Verdauung. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Der geringe Fettgehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung für Herzkranke und Übergewichtige. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Vorsicht: die enthaltenen Psoralene können eine erhöhte Lichtempfindlichkeit bewirken.

Zubereitung und Verwendung

Der Geschmack von Staudensellerie ist frischer und milder als der von Knollensellerie. Junge, zarte Stauden können roh in Salaten verwendet werden. Um das hitzeempfindliche Vitamin C zu erhalten, sollte Staudensellerie nur kurz und schonend gegart werden. Zusammen mit Zwiebeln und Petersilie lässt sich eine schmackhafte Brühe herstellen, die blutreinigend wirkt. Staudensellerie findet auch als Einlage in Gemüsesuppen und Eintöpfen Verwendung. Frisch gepresste Stängel und Blätter mit etwas Zitronensaft abgeschmeckt ergeben ein aromatisches und gesundes Getränk.

Tipp: weil die Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Staudensellerie stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna