Pastinake

Pastinaca sativa

Pflanze

Die Pastinake ist eine zweijährige krautige Pflanze und gehört zur Familie der Doldenblütler, Gattung Pastinaken. Pastinaken bilden bereits im ersten Jahr eine gelblich-weiße Rübe mit einem bis zu 6 cm breiten Kopf aus, die sich nach unten hin stark verjüngt. In lockeren Böden bildet sie 20 bis 40 cm lange Spitzen aus und kann bis zu 1,5 kg schwer werden. Aus der spindelförmigen Wurzel wachsen zumeist erst im zweiten Kulturjahr bis zu 120 cm hohe Blütendolden mit gelben Blüten. An den Stielen wachsen gefiederte, sellerieähnliche Blätter. Pastinaken sind winterhart und können laufend geerntet werden. Haupterntezeit für Pastinaken sind die Herbst- und Wintermonate. Frost lässt den Geschmack noch milder und süßlicher werden. Die Pflanze liebt sonnige bis halbschattige Standorte und einen tiefgründigen, gleichmäßig feuchten und lockeren Humusboden mit Sand- und Lehmanteil. Auf schweren Lehmböden bildet die Pastinake nur kurze, mehrgliedrige Rüben aus. Auf ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Die Vermehrung geschieht durch Samen, die ab September ausgereift sind. Pastinaken zeichnen sich durch ein mild-würziges, nussiges Aroma aus. Je kleiner die Wurzel, desto feiner ist ihr Geschmack.

Geschichte

Die Wildform der Pastinake stammt aus Nordeuropa und Nordasien, wo sie schon in der Jungsteinzeit als Nahrungsmittel geschätzt wurde. Sie ist vermutlich eine Kreuzung aus Möhre und Petersilienwurzel. Schon bei den alten Germanen und Römern war die Pastinake eine beliebte Gemüseart. Seit dem Mittelalter wurde die Pastinake zunächst als Viehfutter angebaut, was ihr den Bezeichnung „Hammelmöhre“ einbrachte. In Deutschland werden Pastinaken seit dem 15. Jahrhundert auf Äckern und in heimischen Gärten angebaut. Wegen ihrer frostfesten Eigenschaften wurde sie als Nahrungsmittel in den kalten Wintermonaten schnell beliebt. Auch als Babynahrung ist sie aufgrund ihres milden Geschmacks hervorragend geeignet. Ab dem 18. Jahrhundert wurden Pastinaken durch Kartoffeln, Möhren und Sellerie weitestgehend verdrängt. Derzeit gewinnt die Pastinake als regionales Anbauprodukt wieder zunehmend an Beliebtheit.

Inhaltsstoffe

Kalium, Kalzium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Natrium, Niacin, Folsäure, Vitamine B1, B2, B6, C, E und Provitamin A

Wirkung

Der relativ hohe Gehalt an Faserstoffen und Vitamin C bei einem gleichzeitig niedrigerem Brennwert (Kalorien) macht die Pastinake zu einem geeigneten Nahrungsmittel für Herzkranke und Übergewichtige. Die enthaltenen Ballaststoffe beruhigen den Magen und fördern die Verdauung. Durch den hohen Kaliumgehalt in Verbindung mit einem niedrigen Natriumgehalt wirkt sie blutdrucksenkend und harntreibend. Die reichlich vorhandenen Mineralstoffe helfen auch dabei, überschüssige Säuren im Körper zu neutralisieren. Der geringe Fettgehalt macht sie zu einem geeigneten Nahrungsmittel für Diabetiker. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Zubereitung und Verwendung

Der Geschmack von Pastinaken ist milder als der von Sellerie und Wurzelpetersilie. Frisch geerntete Rüben können roh in Salaten verwendet werden. Um das hitzeempfindliche Vitamin C zu erhalten, sollten Pastinaken nur kurz und schonend gegart werden. Einzeln gekocht oder zusammen mit Möhren und Kartoffeln lässt sich eine schmackhafte Brühe herstellen, die blutreinigend wirkt. Die Pastinake findet auch als Einlage in Gemüsesuppen und Eintöpfen Verwendung. In Brühe gegart und anschließend pürierte Pastinaken ergeben eine schmackhafte Gemüsesuppe. Püriert sind Pastinaken auch hervorragend als Babynahrung geeignet.

Tipp: weil die Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Pastinaken stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna