Weintraube

Vitis vinifera

Pflanze

Die Weintraube ist die Beerenfrucht der Weinrebe und gehört zur Pflanzenfamilie der Weinrebengewächse, Gattung Reben (Vitis). Die Frucht wächst an mehrjährigen Klettersträuchern, die mit einer Stützvorrichtung je nach Sorte zwischen 2 und 10 Metern hoch werden können. Im Frühjahr bildet die Pflanze nach dem Austrieb kleine, runde bis herzförmige, mehrlappige Blätter und unscheinbare Blütenrispen aus. Aus den Blüten entwickeln sich runde bis längliche Früchte, die zwischen ½ und 2 cm groß sind. Im unreifen Zustand sind alle Früchte zunächst grün. Mit einsetzender Reife färben sich die Trauben ab Mitte August je nach Sorte gelb, grün oder rot bis dunkelblau-violett. Die Pflanze liebt sonnige, warme und windgeschützte Standorte. Je nach Sorte sind Tonböden, Lehmböden oder steinige Sandböden mit Humusanteil geeignet. Aus ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt ist zu empfehlen. Haupterntezeit in Mitteleuropa ist je nach Sorte und Verwendungszweck vom Spätsommer bis in den Spätherbst. Reife Trauben sind saftig und schmecken aromatisch-süß bis säuerlich.

Geschichte

Die Weinrebe stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde schon vor 7.000 Jahren im nahen und mittleren Osten sowie im östlichen Mittelmeerraum kultiviert. In der Antike gelangte sie zunächst durch die alten Griechen nach Westeuropa und wurde danach durch die Römer in ganz Europa verbreitet. Bedingt durch den Anbau in unterschiedlichen Klimazonen sind unterschiedliche Sorten entstanden, die durch Züchtungen weiterentwickelt worden sind. Die Weintraube gilt in der Mythologie als Symbol für Fruchtbarkeit, Fülle und Lebensfreude. Eine Vermehrung durch Samen ist möglich, jedoch geschieht die Vermehrung hauptsächlich durch Stecklinge oder Absenker. In der heutigen Zeit gibt es schätzungsweise mehr als 1.500 unterschiedliche Rebsorten. Trauben zählen heute zu den am häufigsten angebauten Früchten weltweit, wobei der größte Teil des Ertrags für die Produktion alkoholischer Getränke verwendet wird und nur ein geringer Teil für den Verzehr bestimmt ist.

Inhaltsstoffe

Kalium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Folsäure, Kalzium, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C und E sowie Fruchtzucker.

Wirkung

Die Weintraube zählt insbesondere durch den hohen Kaliumgehalt und die Spurenelemente Eisen und Phosphor zu den Lebensmitteln mit basischer Wirkung. Ihre Heilwirkung verdankt sie zum größten Teil den enthaltenen organischen Säuren, die den Stoffwechsel unterstützen und die Verdauung fördern. Insbesondere die Fruchtsäure wirkt alkalisierend auf Blut und Körpergewebe. Flavonoide wirken gefäßreinigend, senken den Blutfettspiegel und beugen Arteriosklerose vor. Die in den Schalen enthaltenen Anthozyanine wirken antioxidativ und beugen Herz-Kreislauferkrankungen vor. Die Vitamine der B-Gruppe stärken das Nervensystem und fördern den Zuckerstoffwechsel. Der Schnell verwertbare Monosaccharide (Einfachzucker) liefern rasch Energie und unterstützen den Herzmuskel. Die Vitamine A und E helfen dabei, Haut, Haare und Nägel gesund und schön zu halten. Das enthaltene Pektin heilt Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut. Regelmäßiger Verzehr von Weintrauben und Rosinen kann helfen, Blutarmut zu verringern. Die enthaltenen Antioxidantien beugen Krebserkrankungen vor.

Zubereitung und Verwendung

Die Früchte werden am besten frisch und roh verzehrt und sind auch für Desserts und als Kuchenbelag beliebt. Frische Früchte eignen sich wegen des geringen Brennwerts und Natriumgehalts hervorragend als Zwischenmahlzeit. Eine Zubereitung als Mus, Kompott oder Marmelade ist ebenfalls möglich. Getrocknete Weintrauben finden als Rosinen zum Beispiel in Müslis Verwendung. Wegen des hohen Fruchtzuckergehalts sind Trauben und Rosinen für Diabetiker nur bedingt geeignet.  

Tipp: aus frisch gepressten Wein- oder Tafeltrauben lässt sich schmackhafter und gesunder Saft zubereiten.

Marion Fabijenna