Mineral
Bernstein ist versteinertes fossiles Baumharz und gehört zur Mineralklasse der organischen Verbindungen. Die auch als „Baltischer Bernstein“ bekannte Hauptform ist vor mehr als 1 Million Jahre entstanden. Die ältesten Exemplare sind mehr als 300 Millionen Jahre alt. Das fossile Baumharz hat eine amorphe (nicht kristalline) Struktur und seine geringe Dichte und Härte machen ihn zum Leichtgewicht unter den Heilsteinen. Sein Name leitet sich aus dem niederdeutschen Wort „Börnsteen“ (Brennstein) in Anlehnung auf die gute Brennbarkeit ab. Einschlüsse von Insekten, Pflanzenteilen, Federn, Haaren und Wasser- oder Luftblasen lassen ihn zum begehrten Sammlerobjekt werden. Das Farbspiel reicht von honiggelb über orangerot und Brauntönen bis hin zum tiefen Dunkelbraun mit mattem oder glasartigem Glanz. Die Intensität der Farbe kann sowohl blass als auch kräftig sein. Die Transparenz ist durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig mit mattem oder glasartigem Glanz. Undurchsichtige Bernsteine haben mitunter eine weiße Strichfarbe. Die Fundorte liegen weltweit außerhalb der Polarregionen. Die besonders häufigen Vorkommen an der Ostsee gaben ihm den Namen „Baltischer Bernstein“.
Geschichte
Der Bernstein war schon seit der Urzeit und im Altertum ein begehrter Schmuckstein und wurde auch als Tauschmittel für Waren verwendet. Bei den alten Griechen und Römern galt er nicht nur als Luxusgut für Repräsentationszwecke, sondern auch als Heilmittel bei Gicht und Ruhr. Im frühen Mittelalter war er im Baltikum als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Hildegard von Bingen verwendete ihn bei Magenbeschwerden und zur Stärkung der Blasenfunktion. Im späteren Mittelalter wurde er zu Pulver zermahlen und innerlich für Krankheiten der inneren Organe und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Auch in der Neuzeit gehört er zu den wichtigsten Heilsteinen.
Heilwirkung
Der aufgelegte Stein wirkt hervorragend gegen alle Arten von Hautirritationen, wie trockene Haut, Schuppenflechte, Jucken, Allergien, Schleimhautentzündungen, unreine Haut und gegen offene Wunden. Er lindert Arthritis, Rheuma und Gicht ebenso wie Verspannungen, Gelenkbeschwerden und Bandscheibenprobleme Eine positive Wirkung auf grippale Infekte mit Fieber, Asthma und Bronchitis, niedrigen Blutdruck, Durchblutungsstörungen und Allergien wird ihm ebenfalls nachgesagt. Hilfreich ist er vor allem bei Schmerzen, insbesondere Kopfschmerzen, Migräne und Rückenschmerzen bis hin zu Menstruationsbeschwerden werden gelindert. Er ist hilfreich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und erleichtert das Zahnen bei Kindern.
Innerlich angewendet hat er eine positive Wirkung auf die inneren Organe und die Verdauung. Er hilft auch bei niedrigem Blutdruck, Blasenreizungen und Hitzewallungen. Er lindert Gelenkbeschwerden und fördert die Durchblutung. Zur Herstellung von Bernsteinwasser werden Bernsteine über Nacht in Wasser gelegt.
Für die Heilwirkung ist unbedingt darauf zu achten, einen unbehandelten Stein zu verwenden. Durch Ätzen, Brennen, Färben und Rekonstruktion von gemahlenem Bernstein geht die Heilwirkung zum Teil oder ganz verloren. Fälschern gelingt es mittlerweile, täuschend echte Steine aus Glas oder Kunststoff künstlich herzustellen. Das geringe Gewicht des echten Bernsteins bietet jedoch einen Anhaltspunkt für die Echtheit. Polierte Trommelsteine dagegen stehen den Rohsteinen in der Heilwirkung in nichts nach.
Anwendungsformen
- Bernsteine zum Auflegen für Heilbehandlungen und Meditationen
- Rohsteine als Taschensteine oder zur Dekoration
- Trommelsteine als Handschmeichler
- Schutzstein für magische Steinkreise
- Lutschsteine für den Mundraum (nicht für Kinder geeignet)
- Bernsteinwasser zur inneren und äußerlichen Anwendung
- Verarbeiteter Schmuck und Kunstgegenstände
Energetische Edelstein – Tipps
Der Bernstein wird wegen seiner Farbe dem Wurzelchakra (rötlich-braun) und Solarplexuschakra (gelb) zugeordnet. Bernstein fördert die Vitalität und steigert die Aufgeschlossenheit, Spontaneität und Kreativität. Ein am Körper getragener Bernstein bewirkt innere Kraft und Ruhe.
Vorsicht
Da Bernstein relativ weich und empfindlich ist, sollte er nicht in die pralle Sonne gelegt werden. Kontakt mit Reinigungsmitteln, Cremes oder Parfüms lassen ihn brüchig und trüb werden. Am besten reinigt man ihn mit klarem oder leicht gesalzenem, lauwarmem Wasser.
Marion Fabijenna