Spinat

Spinacia oleracea

Pflanze

Spinat ist eine einjährige krautige Blattpflanze und gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Aus einer hellroten Pfahlwurzel entwickeln sich hellgrüne Stängel, an denen dunkelgrüne Laubblätter wachsen. Die Blätter der Sorten unterscheiden sich jeweils in Größe, Dicke, Wölbung der Blätter, Blattfarbe und Länge der Stiele. Der Blütenstängel erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 100 Zentimetern. Die Pflanze liebt halbschattige bis sonnige Standorte und einen humosen, feuchten und nicht zu nährstoffreichen Boden. Die Pflanze benötigt regelmäßige Bewässerung, verträgt aber keine Staunässe. Standorte mit greller Sonne oder zu großer Hitze sind zu vermeiden. Es ist darauf zu achten, dass der Boden nicht austrocknet. Die Vermehrung geschieht über Samen. 10 – 12 Wochen nach der Aussaat kann mit der Ernte begonnen werden, sobald die Blätter eine Länge von mindestens 5 cm erreicht haben. Nach der Ernte sollte Spinat innerhalb von zwei bis drei Tagen zubereitet werden. Der Geschmack ist leicht bitter, metallisch und adstringierend.

Geschichte

Die ursprüngliche Kulturform des Spinats mit spitzen Blättern stammt vermutlich aus dem Orient und wurde von den Mauren im 8./9. Jahrhundert n. Chr. nach Spanien in die eroberten Gebiete eingeführt. Im Spätmittelalter war Spinat in erster Linie als Heilmittel gegen Verdauungsstörungen bekannt. Erst ab dem 16. Jahrhundert wurde Spinat auch in mitteleuropäischen Gärten angebaut und hat nach und nach heimische Blattgemüsesorten verdrängt. In der heutigen Zeit wird Spinat fast weltweit als Gemüsepflanze angebaut.

Inhaltsstoffe

Folsäure, Kalium, Eisen, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Kupfer, Mangan, Niacin (Vitamin B3), Zink, Natrium, Vitamine B1, B2, B6, C, E, K und Provitamin A

Wirkung

Spinat enthält mit den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Folsäure und Kalium viele Inhaltsstoffe, die ihn zu einem idealen Nahrungsmittel für Sportler, Kinder und Jugendliche in Zeiten starken Wachstums und für Schwangere macht. Der hohe Gehalt an Provitamin A unterstützt die Sehkraft und beugt Netzhauterkrankungen vor. 100 g Spinat enthalten etwa zwei Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin A und deckt fast den gesamten Tagesbedarf an Folsäure eines Erwachsenen. Der hohe Eisengehalt in Verbindung mit dem hohen Vitamin C-Gehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung bei Blutarmut, allerdings wird pflanzliches Eisen vom Körper weniger gut aufgenommen als Eisen aus tierischer Nahrung. Regelmäßiger Verzehr hilft, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel im Blut zu senken und Schlaganfällen, Herzinfarkten und Thrombosen vorzubeugen. Der hohe Eiweißgehalt und der geringe Gehalt an Kohlenhydraten und Fett macht ihn zu einem Kraft spendenden Nahrungsmittel, das sich auch zum Abbau von Übergewicht eignet.

Zubereitung und Verwendung

Junger Spinat eignet sich roh zum Verzehr als Salat oder auch frisch gepresst als Gemüsesaft. Um das hitzeempfindliche Vitamin C zu erhalten, sollte Spinat nur kurz und schonend gegart werden. Als Tiefkühlware ist Spinat einfach zu lagern und zu handhaben, verliert jedoch einen Teil des Vitamin C-Gehalts. Tiefkühlware ist meistens etwas milder im Geschmack als frisch zubereiteter Spinat. Durch Blanchieren und Zugabe von Sahne oder Creme fraiche kann der bittere Geschmack gemildert werden. Die enthaltene Oxalsäure kann zu Störungen im Kalzium-Stoffwechsel führen. Spinat sollte daher nicht in größeren Mengen und nicht öfter als einmal pro Woche verzehrt werden.

Tipp: mehrmaliges Erhitzen oder längeres Warmhalten von gegartem Spinat ist zu vermeiden, da das enthaltene Nitrat in schädliches Nitrit umgewandelt wird. Einmaliges kurzes Aufwärmen ist jedoch unbedenklich.

Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Spinat stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna