Die Vergangenheit loslassen

Gino Mercury

Die Vergangenheit loslassen… Gar nicht so einfach oder?

Manchmal sendet uns das Unterbewusstsein Bilder und Gedanken aus der Vergangenheit. Oft gerade dann, wenn wir es gar nicht gebrauchen können oder uns konzentrieren möchten. Meistens ist damit ein negatives Gefühl verbunden wie Scham, Schuld, Groll oder Verletzung. Und meistens versuchen wir, diese Bilder und Gedanken zu vertreiben wie lästige Fliegen. Wer sich dann noch mit spirituellen Lehren beschäftigt, welche sagen: „du sollst immer im Moment leben und die Vergangenheit loslassen“, der hat es ganz besonders schwierig. Denn dann schaltet sich vielleicht gleich der innere Kritiker mit ein, der sagt: „aber du musst doch im Moment sein, jetzt denkst hängst du schon wieder in der Vergangenheit“ und so weiter…

Das ist natürlich eine Falle des Egos und führt uns erst Recht weg, vom jetzigen Moment. Meiner Erfahrung nach ist es gut – insofern es die Situation zulässt – auf die Gedanken und Bilder, die dir dein Unterbewusstsein sendet einzugehen und dir anzuschauen, was da ist. Wenn das gerade nicht geht, dann sag deinem Unterbewusstsein: „ist okay, ich schau mir das alles an, versprochen. Aber jetzt mach ich das und das noch fertig, wenn ich dann Zeit habe wende ich mich dir zu.“

Versöhnung mit dem Leben

Warum ist das wichtig? Weil wir sonst immer mit einem Berg an negativen Gefühlen und Erfahrungen herum laufen, der uns massiv daran hindert unsere wahre Natur zu leben. In der Kindheit hatten wir nicht die Möglichkeit uns selber zu helfen und später lernen wir es ja auch von niemanden, bis wir uns bewusst dafür entscheiden.

Wenn du dich also dann deinen vergangenen Erfahrungen zuwendest, musst du auch bereit sein das Unangenehme zu sehen und im Geiste nochmal jene Gefühle zu erleben, die du durchlitten hast. Nur so kann die unverarbeitete Emotion schließlich zum Ausdruck kommen und ihren Frieden finden. Und wenn das passiert ist, kann auch echte Vergebung stattfinden. Zu dir selber, wenn du einen Fehler begangen hast oder zu jemand anderen der dich verletzt, oder der dir Unrecht getan hat. Letzten Endes ist es immer ein „sich Versöhnen“, mit dir Selbst und mit dem Leben. Dann bist du frei von jener Erfahrung, sie wird dich nicht mehr unbewusst beeinflussen können.

Das ewige „Wegschauen“

Da gibt es mehrere Methoden die diesen Prozess unterstützen, wie zum Beispiel das Hoʻoponopono Ritual oder die Arbeit mit dem inneren Kind. Such dir heraus was für dich passt. Viel wichtiger als die Technik, ist die Bereitschaft den eigenen Schatten zu sehen und das Uunangenehme auszuhalten. Den Schmerz willkommen heißen und als Freund sehen, ist hier sicher nicht verkehrt. Jeder hat hier seine eigenen Methoden und Tricks NICHT hinzuschauen und somit eigene Seelenanteile zu unterdrücken. Natürlich ist das auch der stärkste „Potenzial-Blocker“. Und was dieses ungesehene Potenzial wohl hinter unserem Rücken alles so in unser Leben manifestiert, wenn es von Hass, Verachtung oder tiefem Verletzt sein geleitet wird?

An dieser Stelle möchte ich eine Buchempfehlung geben: „Befreiung von Schuld und Scham“ von Laurence Heller und Angelika Doerne. Dieses Buch erklärt gut die psychologischen Hintergründe von sogenannten Überlebensstrategien, die sich jeder als Kind angeeignet hat, um trotz negativer Erfahrungen weiterleben zu können. Das sind genau die Strategien die das Ego verwendet, um dich abzulenken, damit du nicht hinschaust. Diese fallen je nach Menschentyp unterschiedlich aus und waren wie gesagt als Kind lebensnotwendig.

Als Erwachsener hindern sie uns zu heilen und sollten deshalb beleuchtet und verstanden werden.

„Befreiung von Schuld und Scham“ von Laurence Heller und Angelika Doerne

Eine starke Vision haben

Um uns überhaupt aufraffen zu können, uns durch einen Haufen unangenehmer Gefühle und dunkler Schattenaspekte zu wagen, brauchen wir ein starkes emotionales „Warum?“. Eine starke Vision. Die Sache hat zwei Seiten: Umso stärker die Liebe, um so stärker dein „Warum“ ist, um so intensiver wird es dich erstens, auf direktem Weg zu eben diesem Schattenanteilen führen und zweitens, dich auch unbeschadet durchbringen. Die Gründe hierfür sind einfach zu erklären. Wenn du ein Ziel anpeilst möchte dir das Leben zeigen, wo du noch dunkle Flecken hast, wo du noch nicht hingeschaut hast. Kurzum es möchte dir zeigen warum du dein Ziel noch nicht erreicht hast. Und wie macht es das?

In Form von Widerständen, Problemen, unerwarteten Wendungen, emotionalen Tiefs usw… Hier kommt oft so manches hoch und nicht selten denkt man sich: „so hab ich mir das aber nicht vorgestellt“. Aber hey, gib nicht dem Leben die Schuld, es wollte dir ja schließlich helfen.

Wenn jetzt also dein Ziel ein wirklich starkes „Warum“ hat oder in anderen Worten eine Vision ist, welche die tiefsten Gefühle der Liebe und der Wichtigkeit der Sache in dir hervorruft, dann kannst du alles schaffen. Dann kannst du durch alle Widerstände hindurch zu deinem Ziel gelangen und die Kraft aufbringen durchzuhalten, nicht wieder umzudrehen und die Augen zu verschließen, vor dem was da in dir ist.

Bleibe fokussiert!

Anstatt unbedingt deine Vergangenheit loslassen zu wollen, setz dich mal hin und frag dich was dir wirklich, wirklich wichtig ist im Leben. Wofür brennst du? Für was stehst du ein? Was ist deine Vision? Dein „Warum“?

Halte es fest, schreibe es auf Papier und ruf es dir so oft wie möglich ins Gedächtnis, vor allem wie es sich anfühlt. Noch besser erschaffe dir einen Anker, der dich immer zu an deine Vision erinnert. Das kann etwas selbstgebasteltes, ein Schmuckstück oder ein Talisman sein. Hauptsache es symbolisiert für dich das, was dir so wichtig ist. Wenn du abschweifst kehre wieder zurück mit deinem Fokus – immer öfter, immer länger. Auf diesem Wege lässt du deine Vergangenheit ohnehin hinter dir, insofern du dran bleibst. Denn dieser Weg führt dich zwar erst einmal ins Dunkle, doch endet im Licht deines wahren Selbst!

Einen schönen Tag wünscht euch

Gino, finde deinen Weg – Energetik

Gedicht:

der Weg der dir dein Glück verspricht

würdest du ihn gehen?

so sanft die leise Stimme spricht:

„mit dem Herzen musst du sehen!“

dann aus dem Innern, wie dies Gedicht

nimmt Form an jener Weg