Aubergine

Solanum melongena

Pflanze

Die Aubergine gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und wächst in subtropischen Gebieten. Die ein- oder mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 150 Zentimetern. Die großen, ovalen Blätter und die Stängelansätze sind samtig bis stachelig behaart. Die Früchte sind rundlich bis kegelförmig und haben eine Länge zwischen 10 und 30 Zentimetern. Die Farbe der Schale kann weiß-gelblich oder hell- bis dunkelviolett mit und ohne Strichzeichnung sein. In Mitteleuropa werden Auberginen je nach Sorte von Juli bis September geerntet. Die Pflanze liebt warme und windgeschützte Standorte und einen lockeren, humus- und nährstoffreichen Boden. Am besten gedeiht sie im Gewächshaus bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius und geringer Luftfeuchte. Als Starkzehrer benötigt die Aubergine regelmäßige Düngung. Auf ausreichende Bewässerung ist zu achten, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Die Vermehrung geschieht durch Samen. Der Geschmack ist je nach Sorte und Erntezeitpunkt mild-aromatisch bis leicht bitter.

Geschichte

Die Aubergine stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum und wurde dort bereits vor 3.000 Jahren kultiviert. Von dort aus gelangte sie vermutlich durch die Araber im 13. Jahrhundert nach Spanien, wurde aber erst rund 200 Jahre später als Nahrungsmittel angebaut. Nach und nach wurde sie zunächst im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. In Mitteleuropa wurde sie erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannter. Mit Öffnung des europäischen Marktes in den 1970-er Jahren wurde die Aubergine verstärkt aus Italien importiert und erfreut sich heutzutage zunehmender Beliebtheit.

Inhaltsstoffe

Kalium, Folsäure, Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalzium, Schwefel, Zink, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C und Provitamin A

Wirkung

Die Aubergine enthält mit den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Kalium und Folsäure viele Inhaltsstoffe, die die Funktion des Herzens und des Nervensystems unterstützen. Wie alle Nachtschattengewächse enthält die Aubergine viel Kalium und wenig Natrium, was sie zu einer gut geeigneten Nahrung bei Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) und Nierensteinen macht. Der hohe Vitamin C-Gehalt schützt in Verbindung mit sekundären Pflanzenstoffen vor Krebserkrankungen oder wirkt krebshemmend. Der geringe Fettgehalt macht ihn zu einer geeigneten Nahrung für Herzkranke und Übergewichtige. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalzium, Schwefel und Zink – wirken harntreibend, leicht abführend und beruhigend auf Magen und Darm. Die Aktivität von Galle und Bauchspeicheldrüse wird unterstützt. Regelmäßiger Verzehr wirkt in Bezug auf Krankheiten sowohl vorbeugend als auch heilend.

Zubereitung und Verwendung

Die Aubergine enthält das giftige Alkaloid Solanin, das beim Reifungsprozess abgebaut wird. Weil Solanin Verdauungsbeschwerden verursacht, müssen Auberginen stets reif und gegart verzehrt werden. Auberginen besitzen wenig Eigengeschmack und eignen sich zum Dünsten, Backen, Grillen oder Braten. Gegart lassen sie sich auch gut mit Öl, Knoblauch und Zitronensaft marinieren. Ansonsten sollten Auberginen kurz und schonend gegart werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend zu erhalten. Auberginen sind nach der Ernte nur einige Tage lagerfähig. Die Aufbewahrung sollte am besten in einem kühlen Keller erfolgen. Frische Ware erkennt man an glänzender Schale, grünen Stängelansätzen und weißem Fruchtfleisch.

Tipp: weil Vitamin A zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, sollte man beim Verzehr von Auberginen stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.

Marion Fabijenna