Mineral
Der Achat gehört zur Gruppe der Chalzedon-Quarze. Er entsteht beim Erkalten von Lavagestein in Hohlräumen durch Gasblasen und kristallisiert in trigonaler Form. Seine Erscheinungsformen sind außerordentlich vielfältig. Das Farbspiel entsteht durch Beimengungen von Metallen und reicht von graublau über beige bis rötlich und braun. Meist hat er ein vielfältiges Muster in Schichten, Streifen und Ornamenten. Er ist relativ unscheinbar und kann sowohl transparent als auch undurchsichtig sein. Die wichtigsten Fundorte liegen in ehemaligen Vulkangebieten in Deutschland, Brasilien, Uruguay, Mexiko, den USA und Indien.
Geschichte
Sein Name leitet sich vom sizilianischen Fluss Achates ab, der als erster Fundort gilt. Seine Härte machte ihn schon im Altertum zu einem beliebten Schmuckstein. Die alten Ägypter trugen ihn als Glücksbringer und Schutzstein. In der Römerzeit galt er vor allem als Schutzstein der Schwangeren; er sollte Beschwerden lindern und Mutter und Kind beschützen.
Heilwirkung
Der aufgelegte Stein wirkt gegen Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Hautkrankheiten, Insektenstichen und Zeckenbissen. Wichtig bei der Anwendung ist der Hautkontakt im Bereich der betroffenen Körperregion. Rötliche Steine beeinflussen vor allem das Wurzel-, Sakral- und Solarplexuschakra. Bei Augenkrankheiten, müden oder gereizten Augen ist das Auflegen von blauen Achaten auf Stirnchakra oder beide Augen hilfreich. Direkt auf der Haut getragener Achat fördert beim Träger Selbstheilung, Selbstvertrauen und Konzentration.
Für die Heilwirkung ist unbedingt darauf zu achten, einen unbehandelten Stein zu verwenden. Durch Ätzen, Brennen, Färben und Rekonstruktion von Gesteinsmehl geht die Heilwirkung zum Teil oder ganz verloren. Eingefärbter Achat wird von Fälschern je nach Farbe gerne als Smaragd, Karneol oder Onyx verkauft. Polierte Trommelsteine dagegen stehen den Rohsteinen in der Heilwirkung in nichts nach.
Anwendungsformen
- Scheibensteine zum Auflegen für Heilbehandlungen und Meditationen
- Rohsteine als Taschensteine oder zur Dekoration
- Drusen zum Aufstellen in Räumen
- Trommelsteine als Handschmeichler
- Schutzstein für magische Steinkreise
- Achatwasser zur äußerlichen Behandlung
- Verarbeiteter Schmuck, insbesondere Ketten und Anhänger
Hildegard von Bingen – Tipps
Schon bei Hildegard von Bingen war der Achat ein wichtiger Heilstein zur Verwendung bei verschiedenen Hauterkrankungen. Hautentzündungen, Wunden, raue Haut und Insektenstiche werden durch Auflegen der Steine auf die betroffenen Stellen behandelt. Der direkt auf der Haut getragene Achat fördert die Merkfähigkeit und wirkt unterstützend bei Prüfungen und Verhandlungen. Achatwasser ist hilfreich bei Süchten, Epilepsie und Mondsucht. Zur Herstellung von Achatwasser wird das Wasser gekocht und der Achat in einem Sieb über das Kochwasser gehängt. Nach dem Abkühlen wird der Stein ins Wasser gelegt. Zur Behandlung von Hauterkrankungen, Wunden, Zecken- und Insektenstichen sollte der Achat mit dem eigenen Speichel befeuchtet und über die entsprechenden Stellen gestrichen werden. Dieser Vorgang ist mehrmals täglich bis zum vollständigen Verschwinden zu wiederholen. Bäder mit Achatwasser lindern Rheuma und Krampfadern.
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Hildegard von Bingen (1098-1179) war als Benediktinerin, Gelehrte, Predigerin, Seelsorgerin, Komponistin, Dichterin und Schriftstellerin eine der bedeutendsten Frauen des Hochmittelalters. Sie hat ihr Leben der ganzheitlichen Heilung von Körper, Geist und Seelemit Leidenschaft und Forscherdranggewidmet.In ihrenzahlreichen Werkenhat sie als Erste auf den Zusammenhang zwischen seelischem und körperlichem Wohlbefinden hingewiesen. Die Wirkung von Nahrungsmitteln, Kräutern und Gewürzen auf die Gesundheit wird im Zuge der Rückkehr zur Naturmedizin derzeit wiederentdeckt und überliefertes Heilwissen erlebt eine Renaissance.
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Marion Fabijenna