Säure-Basen-Haushalt

Begriff

Damit unser Körper seine vielfältigen Aufgaben erfüllen kann, benötigen bestimmte Bereiche unseres Körpers je nach Funktion den jeweils für sie richtigen pH-Wert. Die Nahrung durchläuft auf ihrem Weg durch den Organismus verschiedene Passagen zwischen sauer (pH-Wert unter 7 im Speichel und Magen) und basisch (pH-Wert über 7 im Darmsystem, den inneren Organen und dem Blutsystem). Säure wird nicht nur im Körper gebildet, sondern auch über die Nahrung aufgenommen und verstoffwechselt. Bei einer gesunden Ernährung ist der Körper in der Lage, Säuren zu puffern, abzubauen und über Urin, Schweiß und Atmung auszuscheiden.

Puffersysteme

Ob ein Lebensmittel sauer oder basisch wirkt, hängt nicht vom Geschmack ab, sondern davon, welcher pH-Wert beim Abbau entsteht. So werden beispielsweise Zitronensaft und naturtrüber Apfelessig im Körper basisch verstoffwechselt, während Brot und Nudeln säuernd wirken. Der Blutkreislauf verfügt über verschiedene Puffersysteme, um Schwankungen des pH-Werts im Blut auszugleichen. Die abgefangenen Säuren werden hauptsächlich über Nieren und Lunge wieder abgegeben.

Übersäuerung / Azidose

Werden zu viele säurebildende Lebensmittel über einen längeren Zeitraum konsumiert, kommt der Körper irgendwann mit Pufferung und Ausscheidung nicht mehr nach. Ist das Puffersystem überlastet, kommt es zur Ablagerung der Säuren im Bindegewebe und in den Körperzellen. Längerfristig führt das zu Symptomen wie Energieverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen Migräne, Arthritis, Arthrose, Gallensteine, Nierensteine und Bluthochdruck. Schon eine geringe Azidose kann zu einer verminderten Knochendichte und Osteoporose führen. Übersäuerte Menschen haben ein höheres Risiko für ansteckende Krankheiten. Auch Zeckenbisse und chronisch wiederkehrende Pilzinfektionen können Ausdruck eines geschwächten Immunsystems durch Übersäuerung sein.

Ausgewogene Ernährung

Mineralstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kartoffeln und Kräuter wirken basisch und sollten den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, schwarzer Tee, Kaffee und Alkohol wirken säuernd und sollten nur maximal ein Drittel der Nahrung betragen. Kräutertees, stilles Mineralwasser oder Leitungswasser sind kohlensäurehaltigen Getränken vorzuziehen. Tierische Milch kann man durch Mandelmilch, Reismilch, Hafermilch oder Sojamilch ersetzen. Der Calciumbedarf kann über Brokkoli, Grünkohl, Chinakohl, alle Kopfkohlarten, Nüsse und stilles Mineralwasser gedeckt werden.

Entsäuerung und Stabilisierung

Für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt ist eine ausgewogene Ernährung unerlässlich. Mit Hilfe von basischen Bädern kann eine Entsäuerung über die Haut unterstützt werden.

(→ siehe Artikel Oktober-Ausgabe: Liste der wichtigsten säure- und basenbildenden Lebensmittel)

Marion Fabijenna