Aquamarin

Mineral

Der Aquamarin gehört zur Gruppe der Silikate und ist die blaugrüne Varietät der großen Beryll-Familie (altgriechisch „beryllos“ für blaugrüner Stein). Er entsteht hauptsächlich beim Erkalten von Lavagestein und kristallisiert in hexagonaler Form. Seine Erscheinungsformen sind vielfältig. Das Farbspiel entsteht durch Beimengungen von Eisen und reicht von farblos transparent über hellblau und türkis bis zu tieferen Blautönen. Die Strichfarbe ist stets weiß und er kann sowohl transparent als auch undurchsichtig sein. Die wichtigsten Fundorte liegen in ehemaligen Vulkangebieten oder Flusssedimenten in Afghanistan, Brasilien, China, Indien, Madagaskar, Birma, Russland, Südafrika und den USA.

Geschichte

Der lateinische Name bedeutet „Wasser des Meeres“ in Anlehnung an die helle, blaugrüne Farbe. Schon im Altertum galt er aufgrund seiner Farbe als Schutzstein der Seefahrer. Ein unter das Kopfkissen gelegter Aquamarin sollte eine sichere Überquerung der stürmischen Ozeane sichern und vor Seekrankheit bewahren. Bei den alten Griechen galt er als Symbol der Reinheit, Klarheit und Hellsichtigkeit. Seine Farbe und Transparenz machten ihn schon in der Antike zu einem begehrten Schmuckstein. Im Mittelalter wurde er auch als Heilstein verwendet.

Heilwirkung

Der aufgelegte Stein wirkt gegen alle Arten von Halsbeschwerden und Atemwegserkrankungen, wie Halsschmerzen, Mandelentzündung, Bronchitis, Asthma, Lymphknotenschwellung, Probleme mit den Stimmbändern und bei Sprachstörungen. Er wirkt ausgleichend auf Hypophyse und Schilddrüse und entkrampft den Magen und die Verdauungsorgane. Bei Allergien hilft eine Waschung mit Wasser eines über Nacht eingelegten größeren Aquamarins. Zur Verbesserung der Sehkraft sowie bei überanstrengten und tränenden Augen hilft es, Aquamarine 30 – 60 Minuten lang auf die geschlossenen Augenlider zu legen. Direkt auf der Haut getragener Aquamarin wirkt gefühlsklärend und stimmungsaufhellend und fördert beim Träger Selbstvertrauen und Weitblick.

Für die Heilwirkung ist unbedingt darauf zu achten, einen unbehandelten Stein zu verwenden. Durch Ätzen, Brennen, Färben und Rekonstruktion von Gesteinsmehl geht die Heilwirkung zum Teil oder ganz verloren. Aquamarine werden oft durch blaue Spinelle, blaue Zirkone, synthetischen Quarz oder auch Glas imitiert oder durch Blautopas ersetzt. Vom echten Aquamarin sind sie in erster Linie durch die Härte und ihr spezifisches Gewicht zu unterscheiden. Polierte Trommelsteine dagegen stehen den Rohsteinen in der Heilwirkung in nichts nach.

Anwendungsformen

• Scheibensteine zum Auflegen für Heilbehandlungen und Meditationen
• Rohsteine als Taschensteine oder zur Dekoration
• Trommelsteine als Handschmeichler
• Schutzstein für magische Steinkreise
• Aquamarinwasser zur innerlichen und äußerlichen Anwendung
• Verarbeiteter Schmuck

Hildegard von Bingen – Tipps

Schon bei Hildegard von Bingen wurde der Aquamarin als Heilstein zur Linderung von Halsbeschwerden, Herzproblemen und Lungenkrankheiten eingesetzt. Menschen mit Vergiftungen empfahl sie, 5 Tage lang mit Aquamarin zubereitetes Edelsteinwasser morgens auf nüchternem Magen zu trinken, um Erbrechen oder Ausscheidung zu fördern. Zur Behandlung von Augenproblemen, Allergien und Verdauungsbeschwerden wurde er ebenfalls eingesetzt. Zur Herstellung von Aquamarinwasser wird der Stein über Nacht in Wasser (am besten Quellwasser) gelegt. Dieses Edelsteinwasser ist zur innerlichen und äußerlichen Anwendung geeignet.

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Hildegard von Bingen (1098-1179) war als Benediktinerin, Gelehrte, Predigerin, Seelsorgerin, Komponistin, Dichterin und Schriftstellerin eine der bedeutendsten Frauen des Hochmittelalters. Sie hat ihr Leben der ganzheitlichen Heilung von Körper, Geist und Seelemit Leidenschaft und Forscherdranggewidmet.In ihrenzahlreichen Werkenhat sie als Erste auf den Zusammenhang zwischen seelischem und körperlichem Wohlbefinden hingewiesen. Die Wirkung von Nahrungsmitteln, Kräutern und Gewürzen auf die Gesundheit wird im Zuge der Rückkehr zur Naturmedizin derzeit wiederentdeckt und überliefertes Heilwissen erlebt eine Renaissance.

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Marion Fabijenna