Allium cepa
Pflanze
Die Zwiebel ist eine mehrjährige Knollenpflanze und gehört zur Pflanzenfamilie der Lauch-gewächse. Die Knolle hat sehr flache Wurzeln und 40-50 cm hohes Laub. Die Pflanze liebt sonnige Standorte mit lockeren, humus- und nährstoffreichen Mischböden mit neutralem pH-Wert. Der Boden sollte Wasser zwar gut speichern können, jedoch verträgt die Pflanze keine Staunässe. Ansonsten ist die Pflanze anspruchslos und muss nur bei längerer Trockenheit bewässert werden. Genutzt wird fast ausschließlich die verdickte Knolle, die je nach Sorte weiß, gelb-bräunlich oder rot ist. Die großen Sorten haben einen milden Geschmack und werden auch als Gemüsezwiebeln bezeichnet.
Geschichte
Die ursprüngliche Wildform stammt aus Mittel- und Ostasien, von wo aus sie in den Mittel-meerraum gelangte. Im alten Ägypten wurde die Zwiebel schon mehrere tausend Jahre v. Chr. kultiviert. In Mitteleuropa ist die Zwiebel seit dem frühen Mittelalter als Nahrungsmittel und Heilpflanze bekannt. Wegen ihrer ätherischen Öle wurde sie auch als Amulett zur Abwehr der Pest getragen. Die heutigen vielfältigen Erscheinungsformen wurden erst ab dem 15. Jahr-hundert in den Niederlanden gezüchtet und später fast weltweit verbreitet. In der heutigen Zeit wird sie vor allem als Gewürzbeigabe geschätzt.
Inhaltsstoffe
Folsäure, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink, Vitamine B1, B2, B3 (Niacin), B6, C, und E.
Wirkung
Die Zwiebel verdankt ihre Heilwirkung in erster Linie dem ätherischen Öl und dem hohen Gehalt an Vitamin C, was sie zum Heilmittel für alle Krankheiten der Atemwege und Erkältungskrankheiten macht. Die enthaltenen Flavonoide schützen die Blutgefäße, verbessern die Blutzirkulation und verhindern die Bildung von Blutgerinnseln. Durch die harntreibende Wirkung der Inhaltsstoffe wird sie auch zur Behandlung von Blasenentzündungen eingesetzt. Der regelmäßige Verzehr wirkt sowohl krebsvorbeugend als auch krebshemmend. Die alkalisierende Wirkung der enthaltenen Mineralstoffe erleichtert die Ausscheidung von säurehaltigen Abfallstoffen. Insbesondere rohe Zwiebeln haben eine reinigende und entschlackende Wirkung auf den Darm. Schwellung und Juckreiz bei Insektenstichen lassen sich durch Einreibungen mit der Schnittfläche einer aufgeschnittenen Zwiebel lindern.
Zubereitung und Verwendung
Die beste Heilwirkung wird mit rohen Zwiebeln erzielt. Die Schärfe kann durch Abspülen mit Wasser und Mischen mit etwas Zitronensaft vermindert werden. Bei Magenschleimhaut-entzündung oder Magengeschwüren sollten Zwiebeln besser gedünstet oder gebraten verzehrt werden. Beim Garen gilt: je länger die Erhitzung, desto weniger wirksam sind die Heilkräfte.
Für Zwiebelsirup werden in Scheiben geschnittene Zwiebeln kurz gekocht und dann püriert. Mit etwas Rohzucker oder Honig kann der fertige Sirup gesüßt werden.
Für Zwiebelwasser werden rohe, gehackte Zwiebeln einige Stunden in Wasser eingelegt und der Auszug danach getrunken.
Vorsicht: Zwiebeln oder deren Zubereitungen sollten wegen der reizenden ätherischen Öle nicht am Auge verwendet werden.
Tipp: weil Vitamin C durch Erhitzen schnell abgebaut wird, sollten Zwiebeln möglichst roh verwendet werden.
Marion Fabijenna