Chalcedon

Mineral

Der Chalcedon ist ein Quarz und gehört zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Er entsteht hauptsächlich beim Erkalten von Lavagestein und kristallisiert in trigonaler Form. Sein Name soll sich von der Stadt Kalchedon in Bithynien am Schwarzen Meer ableiten. Der reine Chalcedon ist farblos bis blau-grau, meist undurchsichtig bis leicht durchscheinend und hat einen glasartigen Glanz. Mineralieneinschlüsse rufen vielfältige, andersfarbige Varietäten des Chalcedon hervor, die auch andere Bezeichnungen haben, z.B. wird die rot-braune Varietät als Karneol oder Sarder bezeichnet und die hellgrüne Varietät als Chrysopras. Es gibt zwar auch einfarbige Steine, aber typisch für den Chalcedon ist seine weiße Strichfarbe oder wellenartige weiß-blaue Bänderung. Die wichtigsten Fundorte liegen in Namibia, Indien, Türkei, Russland, Brasilien, Sizilien, Deutschland und Tirol.

Geschichte

Bereits in der Antike war der Chalcedon ein bekannter und beliebter Heil- und Schmuckstein und wurde auch zur Herstellung von Kunstgegenständen verwendet. In den alten Kulturen im Mittelmeerraum (Römer, Griechen, Assyrer, Babylonier) war der Chalcedon sehr verbreitet. Als Heilstein wurde er von Rednern in den Mund genommen, um laut und klar sprechen zu können. Ein auf der Haut getragener Stein sollte für Zufriedenheit, Optimismus und Stärke sorgen. Auch die Gelehrte Hildegard von Bingen empfahl den Chalcedon als Heilstein in ihren Schriften. Ein direkt auf die Haut und die Adern aufgelegter Stein sei geeignet, um Blutkrankheiten abzuwenden, Ruhe zu bewahren und Jähzorn zu mildern. Für die Gabe des freien Redens solle man den Chalcedon anhauchen, auf dass er feucht werde und diesen dann mit seiner Zunge ablecken.

Heilwirkung

Der auf die Haut aufgelegte Stein wirkt unterstützend auf die Drüsenfunktion und fördert die Blutgerinnung. Sehr hilfreich ist er bei allen Erkrankungen der Atemwege sowie bei Hals- und Rachenbeschwerden. Er unterstützt die Heilung von Lungenerkrankungen, auch infolge des Rauchens. Er wirkt entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem. Er heilt die Schleimhäute im gesamten Körper und ist auch sehr hilfreich bei Pilzinfektionen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Hilfreich ist er ebenfalls bei allen Beschwerden in Zusammenhang mit dem Halschakra. Insbesondere der blaue Chalcedon mit weißer Bänderung ist geeignet, um den Stoffwechsel und die Drüsenfunktion zu unterstützen und Diabetes günstig zu beeinflussen.

Für die Heilwirkung ist unbedingt darauf zu achten, einen unbehandelten Stein zu verwenden. Durch Ätzen, Brennen, Färben und Rekonstruktion von Gesteinsmehl geht die Heilwirkung zum Teil oder ganz verloren. Mit seinem charakteristischen Aussehen kann er kaum mit anderen Steinen verwechselt werden, allerdings gibt es häufige Fälschungen. Glasbläsern gelingt es mittlerweile, täuschend echte Steine künstlich herzustellen. Polierte Trommelsteine dagegen stehen den Rohsteinen in der Heilwirkung in nichts nach.

Anwendungsformen

  • Scheibensteine zum Auflegen für Heilbehandlungen und Meditationen
  • Rohsteine als Taschensteine oder zur Dekoration
  • Trommelsteine als Handschmeichler
  • Schutzstein für magische Steinkreise
  • Chalcedonwasser zur inneren und äußerlichen Anwendung
  • Verarbeiteter Schmuck und Kunstgegenstände

Energetische Edelstein – Tipps

Der Chalcedon wird wegen seiner Farbe dem Halschakra (hellblau) oder dem Dritten Auge (dunkelblau) zugeordnet. Er verbessert die Rhetorik, löst Sprechhemmungen und stärkt das Selbstvertrauen. Er fördert Gelassenheit, innere Ruhe und steigert die Aufmerksamkeit. Der blaue Chalcedon kann Schlafstörungen reduzieren und vor Alpträumen bewahren. Durch seine beruhigende und ausgleichende Wirkung ist er gut für Meditationen geeignet.

Marion Fabijenna