Phaseolus vulgaris
Pflanze
Die Gartenbohne ist eine einjährige Kletterpflanze und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Die schwach ausgebildete Hauptwurzel verzweigt in viele, kräftige Nebenwurzeln mit einer Länge von ca. 30 cm. Der Name geht auf die eingesetzten Stangen als Rankhilfe zurück, an der die Gartenbohne mehrere Meter hoch wachsen kann. Sie wird zuweilen mit der niedrig wachsenden, nicht rankenden Buschbohne (grüne Bohne, Prinzessbohne) verwechselt. Die dreizähligen Blätter und die Blütenstände sitzen jeweils auf langen Stielen. Die Schoten haben eine Länge von 10 bis 20 Zentimetern und enthalten jeweils zwei bis acht Samen. Die Samen werden wie die Pflanze Bohnen genannt. Die Pflanze liebt sandig-lehmige und lockere Böden in windgeschützter Lage. Sie ist frostempfindlich und benötigt zur Blüte und Fruchtbildung Wärme und viel Wasser, kommt aber ohne Dünger aus.
Geschichte
Die Gartenbohne stammt aus Mittel- und Südamerika und kam erst nach der Entdeckung der neuen Welt im 16. Jahrhundert nach Europa. Danach verbreitete sie sich schnell und verdrängte die heimische Ackerbohne (Saubohne, dicke Bohne). Vor allem die Lagerfähigkeit als Trockenbohne machte sie in Mitteleuropa rasch zu einer beliebten Kulturpflanze. Später wurden auch die grünen, noch unreifen Gartenbohnen verzehrt. Durch Züchtung gibt es heute über 700 verschiedenen Bohnensorten in unterschiedlichen Farben.
Inhaltsstoffe
Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen, Phosphor, Mangan, Vitamine A, B1, B2, B6, C und E und Beta-Carotin (Provitamin A)
Wirkung
Frische Bohnen enthalten viel hochwertiges Eiweiß, Eisen und einige Vitamine, was sie zu einem wertvollen Nahrungsmittel für Vegetarier macht. Die Inhaltsstoffe können den Blutzucker senken und wirken blutreinigend. Die enthaltene Stärke, die im Körper langsam in Glukose umgewandelt wird, macht sie zu einer geeigneten Nahrung für Diabetiker. Wichtige Mineralien und Spurenelemente – insbesondere Eisen – sind ebenfalls vorhanden. Der hohe Kaliumgehalt ist in Verbindung mit dem niedrigen Fett- und Natriumgehalt empfehlenswert bei allen Herzerkrankungen. Der Verzehr ist wegen der harntreibenden Wirkung auch hilfreich bei Nieren- und Blasenerkrankungen. Der Verzehr kann auch einen günstigen Einfluss auf Gicht und Gelenkrheumatismus haben. Der Gehalt an Eiweiß, Vitaminen und Mineralien macht sie zu einem geeigneten Nahrungsmittel für schwangere und stillende Frauen.
Äußerlich angewendet bringen Bohnenschalen Linderung bei Hautproblemen wie Ausschlägen, Ekzemen, Hautjucken und leichten Verbrennungen.
Zubereitung und Verwendung
Verzehrt werden die frischen Hülsen mit den Samen als Gemüse. Bei älteren Bohnen sollte der harte Längsfaden vor der Zubereitung entfernt werden. Sind die ausgereiften Hülsen gelb und trocken, sind die Samen als Trockenbohnen lagerfähig und lange haltbar.
Achtung: Rohe Gartenbohnen enthalten Phasin (Lektine) und können bei Verzehr in größeren Mengen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall bis hin zu Blutungen im Magen-Darmbereich auslösen. Vor dem Verzehr sollten sie 15-20 Minuten lang erhitzt oder gekocht werden. Blanchierwasser nach kurzer Erhitzung sollte man besser weggießen, im Eintopf mitgegarte Bohnen sind dagegen unbedenklich.
Tipp: weil Vitamin A und E zu den fettlöslichen Vitaminen gehören, sollte man beim Verzehr von Gartenbohnen stets etwas Fett oder Öl zu sich nehmen.
Tipp: durch Zugabe von Bohnenkraut werden Bohnengerichte leichter verdaulich.
Marion Fabijenna